Nicht jene sind unbedingt die brauchbarsten Menschen ihrer Zeit noch die besonderen Lieblinge Gottes, die den größten Lärm in der Welt schlagen und die Führer in den großen Umwälzungen und Ereignissen der Geschichte zu sein scheinen. Im Gegenteil, selbst wenn wir auf eine gewisse Anzahl von Menschen verweisen können, die wirklich Werkzeuge großer Wohltaten für die Menschheit waren, so ist unser diesbezügliches Urteil beim Vergleich des einen mit dem anderen oft sehr irrig. Würden wir den Spuren der Hand Gottes in den menschlichen Geschehnissen getreu nachgehen und Seine Güte, wie sie sich in der Welt entfaltet, bis zu ihrem Urquell zurückverfolgen, dann müßten wir unsere Bewunderung für das Mächtige und Hervorstechende, unser Vertrauen auf die öffentliche Meinung, unsere Achtung vor den Entscheidungen der Gelehrten oder der Menge im gesamten aufgeben und statt dessen unser Augenmerk auf das persönliche Leben richten und in allem, was wir darin lesen oder sehen, nach dem wahren Zeichen der göttlichen Gegenwart ausschauen, nämlich nach den Gnaden der persönlichen Heiligkeit, die sich in Seinen Auserwählten offenbaren. Wie schwach diese auch den Menschen erscheinen mögen, sie sind machtvoll durch Gott. Sie haben Einfluß auf den Lauf Seiner Vorsehung und bewirken in der weiten Welt große Ereignisse, dort, wo die Weisheit und Kraft des natürlichen Menschen unwirksam sind.
Selige John Henry Newman, Auszug aus der Predigt: Wohltäter der Welt, DP II, 1