Gebt euch nicht den Traumbildern irdi­scher Güter hin

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Bedenkt, daß Festigkeit des Geistes die Haupttugend ist, denn sie ist Glaube. „Du wirst den im vollkommenen Frieden erhalten, dessen Sinn feststeht in Dir, weil er auf Dich vertraut“ (Is 26, 3). Das ist die Verheißung. Aber „die Frevler sind wie das aufgewühlte Meer, das nicht ruhig sein kann, dessen Wasser Schlamm und Schmutz aufwühlen; es gibt keinen Frieden, spricht mein Gott, für die Frevler“ (Is 57, 20. 21). Nicht für die Frevler allein, in unserem gewöhnlichen Sinn des Wortes „Frevler“, sondern für keinen gibt es Frieden, der auf irgendeine Weise seinen Gott verläßt und den Gütern dieser Welt nachjagt. Gebt euch nicht den Traumbildern irdi­scher Güter hin, richtet eure Herzen auf höhere Dinge. Eure Gedanken morgens und abends seien Ruhepunkte für das Auge eures Geistes und diese Gedanken seien auf den schmalen Weg gerichtet, auf die Glückseligkeit des Himmels, die Herrlich­keit und Macht Christi, eures Heilandes. So werdet ihr bewahrt vor unwürdigem Aufstieg und Fall und gefestigt auf einem ausgeglichenen Weg. Die Menschen wissen im allgemeinen nichts davon. Sie sind nicht Zeuge eures privaten Gebetes und sie setzen euch auf gleiche Stufe mit der Menge, auf die sie stoßen. Aber eure Freunde und Bekannten gewinnen Licht und Trost aus eurem Beispiel. Sie sehen eure guten Werke und können sie also auf ihren wahren, geheimen Quell zurückführen, auf die im Gebet gesuchten und erlangten Einwirkun­gen des Heiligen Geistes. So preisen sie euren himmlischen Vater und sie werden euch nach­ahmen und Ihn suchen; und Er, der im Verbor­genen sieht, wird zu guter Letzt euch offen be­lohnen.

 Aus: John Henry Newman, Zeiten für das Privatgebet, DP I, 19, 288