Saul
3. Predigt, am 16. Mai 1830
„Ich, gab dir einen König in Meinem Grimm und nahm ihn weg in Meinem Zorn“ (Os 13, 11).
Die Israeliten scheinen aus einer undankbaren Laune und aus Wankelmut einen König gefordert zu haben. Das schlechte Verhalten der Söhne Samuels war freilich der Anlaß zu dieser Sünde, aber, um Worte der Schrift zu gebrauchen, „ein böses und ungläubiges Herz“ (Hebr 3,12) war die eigentliche Ursache davon. Schon immer waren sie aufrührerisch und unzufrieden gewesen und sie verlangten Fleisch, wenn sie Manna hatten, sie klagten des Wassers wegen, waren voll Ungeduld über den Aufenthalt in der Wüste, waren entschlossen zur Rückkehr nach Ägypten, fürchteten ihre Feinde und murrten gegen Moses. Sie hatten Wunder bis zum Überdruß; und dann wünschten sie zur Abwechslung einen König wie die übrigen Völker. Das war der Hauptgrund ihres sündhaften Verlangens.