Unterwerfung unter die kirchliche Autorität

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St Mary the Virgin, Oxford

14. Predigt, 29. November 1829

 

„Tu von dir einen bösen Mund, und verleum­derische Lippen laß fern sein von dir. Deine Augen laß gerade schauen und deine Augenlider vor deinen Schritten hergehen. Laß gerade sein den Weg deiner Füße, so werden sicher sein alle deine Wege. Weiche weder zur Rechten noch zur Linken; wende deinen Fuß vom Bösen“ (Spr 4, 24—27).

 

Auch wenn man die Autorität der Inspiration beiseite läßt, drängen sich Vorschrif­ten wie diese wegen ihrer Wichtigkeit und prakti­schen Weisheit mit der der Wahrheit eigenen Macht selbst Geistern auf, die ihnen gern widerstehen möchten. Zu jeder Zeit und unter allen Umständen finden sie ihre Anwendung. Heutzutage, da reli­giöse Einheit und religiöser Friede so beklagens­wert mißachtet werden und neuartige Lehren und neue Maßnahmen allein volkstümlich sind, gemah­nen sie uns naturgemäß an die Gehorsamspflicht gegenüber der Kirche

Körperliche Leiden

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11. Predigt, 3. Mai 1835

„Ich ersetze an meinem Fleische, was noch mangelt an den Leiden Christi für Seinen Leib, welcher die Kirche ist“ (Kol 1, 24).

Unser Herr und Heiland Jesus Chri¬stus kam durch das Blut wie durch das Wasser, nicht nur als Born der Gnade und Wahrheit – die Quelle geistigen Lichtes, Glückes und Heiles -, sondern auch als ein Kämpfer gegen Sünde und Satan, der durch „Leiden Gott geweiht“ wurde (Hebr 2,10) . Er war, wie der Prophet Ihn gezeichnet hatte, „rot in Sei¬nem Gewand, und Seine Kleider waren wie die der Keltertreter“ (Is 63, 2), oder nach den Worten des Apostels: „Er war angetan mit einem Kleid, das in Blut getaucht war“ (Offb 19,13). Die unsäg¬lichen Leiden des Ewigen Wortes in unserer Natur,

Newman-Rundbrief 2015

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Liebe Newman-Freunde!

Im Jahr 1865 – also vor genau 150 Jahren – verfasste John Henry Newman den Traum des Gerontius, der durch die Vertonung von Edward Elgar weltberühmt geworden ist. In diesem Gedicht be¬schreibt Newman den Weg des sterbenden Gerontius zum Richterstuhl Gottes und hinein in das Purgatorium.

Diese „letzten Dinge“ sind eng verbunden mit der Tugend der Hoffnung, die heute von besonderer Aktualität ist. Nicht zufällig ruft uns

Über die christliche Hoffnung: Gedanken aus Predigten von John Henry Newman

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P. Dr. Hermann Geißler FSO

Als gläubige Menschen sind wir eingeladen, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die uns erfüllt (vgl. 1 Petr 3,15). Der heilige John Henry Newman (1801-1890) kann uns dabei ein Helfer und Ratgeber sein. Nach der Aufnahme in die katholische Kirche (1845), der Priesterweihe und der Gründung des Oratoriums in England hielt er 1849 Predigten vor Katholiken und Andersgläubigen, in denen er seinen Hörern die grundlegende Perspektive,

Abraham und Lot

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Weite

1. Predigt, 19. Juli 1829

„Da hob Lot nun seine Augen auf und sah, daß die ganze Jordanebene überall wohl bewässert war, ehe der Herr Sodoma und Gomorrha zerstörte, gleich dem Garten Eden und wie Ägypten gegen Segor hin. Und Lot wählte für sich die ganze Jordanebene“ (Gn 13, 10. 11).

Die Lehre, die man aus der Geschichte Abrahams und Lots ziehen kann, ist offensichtlich folgende: nur eine klare Erfassung des Unsichtbaren, ein schlichtes Vertrauen auf Gottes Verheißungen und die daraus erstehende Geistesgröße kann uns zu einem Tun bewegen, das über der Welt ist — gleichgültig nämlich oder fast gleichgültig gegen ihre Behaglichkeiten, Vergnügungen und

Litanei von der Auferstehung

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Jesus, die Auferstehung und das Leben,

Jesus, Du Spender der Gnade,

Jesus, Du Richter der Welt,

Jesus, der Du Dein Leben hingabst für Deine Schafe,

Jesus, der Du am dritten Tag auferstanden bist,

Jesus, der Du Dich Deinen Auserwählten geoffenbart hast,

Zeugen der Auferstehung

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22. Predigt am 24. April 1831

„Gott erweckte Ihn am dritten Tag und zeigte Ihn offen nicht dem ganzen Volk, sondern den von Gott vorher auserwählten Zeugen, auch uns, die wir nach Seiner Auferstehung von den Toten mit Ihm aßen und tranken“ (Apg 10,40.41).

Man hätte erwarten können, daß unser Hei­land bei Seiner Auferstehung von den Toten sich einer sehr großen Zahl von Leuten gezeigt hätte und besonders denen, die Ihn kreuzigten. Da­gegen wissen wir aus der Geschichte, daß dies durchaus nicht der Fall war und Er sich nur aus­erwählten Zeugen zeigte, hauptsächlich Seinen unmittelbaren Anhängern. Der heilige Petrus be­tont dies im Vorspruch. Das scheint auf den ersten Blick sonderbar. Wir neigen dazu, die Aufer­stehung Christi uns vorzustellen als eine gewisse,

Christi Tränen am Grabe des Lazarus

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10. Predigt, 12. April 1835

 

„Jesus sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie sprachen zu ihm: Herr, komm und sieh! Jesus weinte. Da sprachen die Juden: Siehe, wie er ihn lieb hatte!“ (Joh 11, 34—36)

Wenn man zum erstenmal diese Worte liest, er­hebt sich ganz natürlich in unserem Geist die Frage: Warum weinte unser Herr am Grabe des Lazarus? Er wußte doch, daß Er die Macht hatte, ihn zu er­wecken, warum spielte Er die Rolle jener, die um die Toten trauern? Beim Versuch, eine Antwort auf diese Frage zu geben, sollten wir immer bedenken, daß die Gedanken im Geist unseres Heilandes un­sere Fassungskraft weit übersteigen.

Gott sieht dich persönlich, wer immer du bist. Er „ruft dich bei deinem Namen“ (Is 43,1).

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Gott sieht dich persönlich, wer immer du bist. Er „ruft dich bei deinem Namen“ (Is 43,1). Er sieht dich und versteht dich, weil Er dich geschaffen hat. Er kennt, was in dir ist, alle deine eigenen beson­deren Gefühle und Gedanken, deine Anlagen und Neigungen, deine Stärke und deine Schwäche. Er erblickt dich am Tag deiner Freude und am Tag deiner Trauer.

Die besondere Vorsehung, im Evangelium geoffenbart

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„Du, o Gott, siehst mich“ (Gn 16, 13).

Als Hagar vor dem Angesicht ihrer Herrin in die Wüste floh, wurde sie von einem Engel heimge­sucht, der sie zurücksandte; aber zugleich mit diesem stillschweigenden Verweis ihrer Ungeduld gab er ihr ein Wort der Verheißung, um sie zu ermutigen und zu trösten. Inmitten dieser bald demütigenden bald freudigen Gedanken, die in ihr aufgestiegen wa­ren, erkannte sie die Gegenwart ihres Schöpfers und Herrn, der zu Seinen Dienern immer in zwei­facher Gestalt kommt, streng, weil Er heilig, jedoch auch sanft, weil Er an Barmherzigkeit überreich ist.