Das Verborgene und Plötzliche göttlicher Heimsuchungen

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10. Predigt (Fest Mariä Reinigung)

„Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerem Gepränge“ (Lk 17, 20).

Wir feiern heute die Darstellung Christi im Tempel, wie das mosaische Gesetz sie vorschreibt und wie sie im dreizehnten Kapitel des Buches Exodus und im zwölften des Buches Leviticus beschrieben ist. Beim Auszug der Israeliten aus Ägypten wurden die Erstgeborenen der Ägypter (wie wir alle wissen) vom Tod heimgesucht, „vom Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Throne saß, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen, der im Kerker war; und die ganze

Die Zeremonien der Kirche

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7. Predigt (Fest der Beschneidung unseres Herrn)

„Laß es nur zu; denn so ziemt es sich, daß wir jegliche Gerechtigkeit erfüllen“ (Mt 3, 15).

Als unser Herr zu Johannes kam, um sich taufen zu lassen, gab Er als Grund an: „So ziemt es sich, daß wir jegliche Gerechtigkeit erfüllen“; das will wohl sagen – „Es ziemt sich für Mich, den er­warteten Christus, Mich in jeder Hinsicht in alle Riten und Zeremonien des Judentums, in alles, was bisher für heilig und verbindlich gehalten wurde, einzufügen.“ So kam Er zur Taufe, um dadurch zu zeigen, daß es nicht Seine Absicht war, irgendwie die überkommene Religion zu mißachten, sondern Er

Geist der Kleinen

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6. Predigt (Fest der Unschuldigen Kinder)

„Wenn ihr euch nicht bekehret und nicht werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen“ (Mt 18, 3).

Je länger wir auf der Welt leben und je weiter die Gefühle und Erinnerungen unserer Kindheit zurückliegen (und besonders, wenn wir des Anblicks der Kinder entbehren), um so mehr haben wir Grund, über das eindrucksvolle Tun unseres Herrn und über Seine Worte nachzudenken, als Er ein kleines Kind zu Sich rief, es mitten unter Seine Jünger stellte und sagte: „Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr euch nicht bekehret und nicht werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen.

Dankbarkeit für frühere Erbarmungen

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(22. September 1838)

„Ich bin nicht wert der geringsten all der Erbarmungen und all der Treue, die Du Deinem Knecht erwiesen hast“ (Gn 32,10).

Der Geist demütiger Dankbarkeit für frühere Er­barmungen, den diese Worte enthalten, ist eine Tugend, zu der besonders das Evangelium aufruft. Jakob, der diese Worte sprach, wußte nichts von jenen großen und wunderbaren Liebestaten, mit denen seither Gott das Menschengeschlecht heim­gesucht hat. Obgleich er aber die Tiefen der gött­lichen Ratschlüsse nicht zu erkennen vermochte, kannte er sich selbst so weit, daß er sich überhaupt jegliches Guten für unwert erachtete. Auch wußte er, daß Gott ihm großes Erbarmen und große Treue erwiesen hatte: Erbarmen, darum daß Er für ihn Gutes getan hatte, während er Böses verdient hätte; und Treue, darum daß Er

Gleichmut

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22. Dezember 1839

„Freuet euch allezeit im Herrn, und wiederum sage ich, freuet euch“ (Phil 4,4).

An anderen Stellen der Schrift wird die Er­wartung der Wiederkunft Christi als ein Grund zu ernster Furcht und Scheu und als ein Aufruf zum Wachen und Beten bezeichnet, in den mit dem Vorspruch verknüpften Versen hingegen wird uns eine andere Seite der christlichen Haltung vor Augen gestellt und werden uns andere Pflichten auferlegt. „Der Herr ist nahe“, und was nun? – Nun, wenn dem so ist, dann müssen wir „uns freuen im Herrn“; müssen uns auszeichnen durch „Mäßigung“; dann dürfen wir nicht „ängstlich be­sorgt sein“; müssen von Gottes Güte und nicht von Menschen erbitten, was immer wir brauchen; müssen überfließen in „Danksagung“; und müssen pflegen oder vielmehr erbitten und werden er­langen von oben „den Frieden Gottes, der jeden Begriff übersteigt“,

Verwandten- und Freundesliebe

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5. Predigt (Fest des heiligen Apostels Johannes)

„Geliebte, lasset uns einander lieben, denn die Liebe ist aus Gott“ (1 Jo 4, 7).

Der Heilige Apostel und Evangelist Johannes ist uns ganz besonders vertraut und bekannt als „der Jünger, den Jesus liebte“ (Jo 19, 26). Er war einer der drei oder vier, die unseren gebenedeiten Herrn ständig begleiteten. Er durfte sich des innigsten Umgangs mit Ihm erfreuen.

Martyrium

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Sie wurden gesteinigt, zersägt, geprüft, mit dem Schwert getötet“ (Hebr 11, 37).

Der heilige Stephanus, einer der sieben Diakone, wird Erzmartyrer genannt, weil er als erster den Tod um des Evangeliums willen erlitten hat. Gestattet mir, diesen Festtag zum Anlaß zu nehmen, um einige allgemeine Ausführungen über das Martyrium daran anzuknüpfen.

Glaube ohne Beweis

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21. Mai 1837 (Dreifaltigkeitssonntag)

»Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder sehet, so glaubet ihr nicht» (Joh 4, 48).

Wir feiern heute das letzte große Fest im Ablauf des Kirchenjahres, das im Advent begann: Das Fest der allzeit gepriesenen Dreifaltigkeit, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, deren Erbarmen in uns „Leben und Unsterblichkeit“ geplant, herbeigeführt und bewirkt hat. Der heutige Festtag trägt an sich die Besonderheit, daß er die Feier eines Geheimnisses ist.

Die Wagnisse des Glaubens

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21. Februar 1836

Diese Worte der heiligen Apostel Jakobus und Johannes waren die Antwort auf eine sehr gewichtige Frage, die ihr göttlicher Meister an sie gerichtet hatte. Sie begehrten, aus edlem Ehrgeiz, der freilich bis da­hin noch unbewandert war in der höchsten Weisheit und noch nicht unterrichtet in der heiligsten Wahrheit – sie begehrten, an seiner Seite auf dem Thron seiner Herrlichkeit zu sitzen. Sie wollten sich mit nichts Geringerem begnügen als mit jener besonderen Gabe, die er sei­nen Erwählten zu gewähren gekommen war,