Dankbarkeit für frühere Erbarmungen

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(22. September 1838)

„Ich bin nicht wert der geringsten all der Erbarmungen und all der Treue, die Du Deinem Knecht erwiesen hast“ (Gn 32,10).

Der Geist demütiger Dankbarkeit für frühere Er­barmungen, den diese Worte enthalten, ist eine Tugend, zu der besonders das Evangelium aufruft. Jakob, der diese Worte sprach, wußte nichts von jenen großen und wunderbaren Liebestaten, mit denen seither Gott das Menschengeschlecht heim­gesucht hat. Obgleich er aber die Tiefen der gött­lichen Ratschlüsse nicht zu erkennen vermochte, kannte er sich selbst so weit, daß er sich überhaupt jegliches Guten für unwert erachtete. Auch wußte er, daß Gott ihm großes Erbarmen und große Treue erwiesen hatte: Erbarmen, darum daß Er für ihn Gutes getan hatte, während er Böses verdient hätte; und Treue, darum daß Er

Gleichmut

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22. Dezember 1839

„Freuet euch allezeit im Herrn, und wiederum sage ich, freuet euch“ (Phil 4,4).

An anderen Stellen der Schrift wird die Er­wartung der Wiederkunft Christi als ein Grund zu ernster Furcht und Scheu und als ein Aufruf zum Wachen und Beten bezeichnet, in den mit dem Vorspruch verknüpften Versen hingegen wird uns eine andere Seite der christlichen Haltung vor Augen gestellt und werden uns andere Pflichten auferlegt. „Der Herr ist nahe“, und was nun? – Nun, wenn dem so ist, dann müssen wir „uns freuen im Herrn“; müssen uns auszeichnen durch „Mäßigung“; dann dürfen wir nicht „ängstlich be­sorgt sein“; müssen von Gottes Güte und nicht von Menschen erbitten, was immer wir brauchen; müssen überfließen in „Danksagung“; und müssen pflegen oder vielmehr erbitten und werden er­langen von oben „den Frieden Gottes, der jeden Begriff übersteigt“,

Verwandten- und Freundesliebe

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5. Predigt (Fest des heiligen Apostels Johannes)

„Geliebte, lasset uns einander lieben, denn die Liebe ist aus Gott“ (1 Jo 4, 7).

Der Heilige Apostel und Evangelist Johannes ist uns ganz besonders vertraut und bekannt als „der Jünger, den Jesus liebte“ (Jo 19, 26). Er war einer der drei oder vier, die unseren gebenedeiten Herrn ständig begleiteten. Er durfte sich des innigsten Umgangs mit Ihm erfreuen.

Martyrium

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Sie wurden gesteinigt, zersägt, geprüft, mit dem Schwert getötet“ (Hebr 11, 37).

Der heilige Stephanus, einer der sieben Diakone, wird Erzmartyrer genannt, weil er als erster den Tod um des Evangeliums willen erlitten hat. Gestattet mir, diesen Festtag zum Anlaß zu nehmen, um einige allgemeine Ausführungen über das Martyrium daran anzuknüpfen.

Glaube ohne Beweis

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21. Mai 1837 (Dreifaltigkeitssonntag)

»Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder sehet, so glaubet ihr nicht» (Joh 4, 48).

Wir feiern heute das letzte große Fest im Ablauf des Kirchenjahres, das im Advent begann: Das Fest der allzeit gepriesenen Dreifaltigkeit, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, deren Erbarmen in uns „Leben und Unsterblichkeit“ geplant, herbeigeführt und bewirkt hat. Der heutige Festtag trägt an sich die Besonderheit, daß er die Feier eines Geheimnisses ist.

Die Wagnisse des Glaubens

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21. Februar 1836

Diese Worte der heiligen Apostel Jakobus und Johannes waren die Antwort auf eine sehr gewichtige Frage, die ihr göttlicher Meister an sie gerichtet hatte. Sie begehrten, aus edlem Ehrgeiz, der freilich bis da­hin noch unbewandert war in der höchsten Weisheit und noch nicht unterrichtet in der heiligsten Wahrheit – sie begehrten, an seiner Seite auf dem Thron seiner Herrlichkeit zu sitzen. Sie wollten sich mit nichts Geringerem begnügen als mit jener besonderen Gabe, die er sei­nen Erwählten zu gewähren gekommen war,

Newman Rundbrief 2013

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Rom, im Juni 2013

Liebe Newman-Freunde!

In einem Vortrag sagte der selige John Henry Newman: „Die Wahrheit wird nur zur Geltung gebracht werden durch das Opfer derer, die für sie eintreten“ (Lectures on the Present Position of Catholics in England, London 1857, 403). Dies ist für den großen englischen Konvertiten nicht nur ein schönes Wort, sondern

Eine Einführung in die Apologia pro vita sua

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P. Hermann Geißler FSO

John Henry Newman (1801-1890) gehört zweifellos zu den bedeutendsten christlichen Denkern der Moderne. Benedikt XVI., der ihn am 19. September 2010 zur Ehre der Altäre erhob, sprach immer wieder von seiner prophetischen Bedeutung für unsere Zeit. „Warum wurde er selig gesprochen? Was hat er uns zu sagen?“ So fragte der

Newman und Rom

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Dr. Brigitte Maria Högemann FSO

Lange bevor John Henry Newman die Stadt Rom zu Gesicht bekam, muss schon der Klang ihres Namens lebhafte Bilder in ihm wachgerufen haben. Nicht nur die antike Stadt mit ihrer dreitausendjährigen Geschichte sowie das Königreich, die Republik und das Kaiserreich mit ihrem Aufstieg und Niedergang wird ihm vor Augen gestanden haben, sondern auch ihr gewaltiger Machtanspruch und ihr einzigartiger Reichtum an heidnischer wie christlicher Kultur.

Christus bietet sich uns nicht dar, sondern nimmt uns in sich auf!

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Christus ist uns in der christ­lichen Kirche so nahe gekommen (wenn ich mich so ausdrücken darf), daß wir nicht in der Lage sind, Ihn anzublicken oder zu erkennen. Er tritt zu uns herein, Er beansprucht Sein erkauftes Erbe und er­greift Besitz von ihm; Er bietet Sich uns nicht dar, sondern nimmt uns in Sich auf. Er macht uns zu Seinen Gliedern.