Religiöse Freude

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Predigt vom 25. Dezember 1825

„Der Engel aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die allem Volke widerfahren wird; denn heute ist euch in der Stadt Davids der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr“ (Lk 2, 10. 11).

Zwei Lehren hauptsächlich sind es, die uns an dem großen Fest, das wir heute feiern, gegeben werden: die der Demut und die der Freude. Dies ist der Tag, fürwahr, hoch über allen anderen, an dem uns die himmlische Würde und Gottgefälligkeit jenes Zustandes vor Augen gestellt wird, der das Los sehr vieler ist oder werden mag, nämlich eines Lebens der Bescheidenheit und Zurückgezogenheit, aber eines Lebens, das vom Frohsinn erfüllt ist.

Glaube und Gehorsam

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Predigt vom 20. Februar 1830

»Willst du zum Leben eingehen, so halte die Gebote«

(Mt 19,17).

Wenn ein Mann aus dem einfachen Volk die Evangelien mit ernster und demütiger Gesinnung und gleichsam in Gottes Gegenwart liest, so ist er, glaube ich, keineswegs in Verlegenheit über die Bedeutung der Worte unseres Vorspruches. Schon beim ersten Lesen sind sie klar wie der Tag,

Christliche Mannheit

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26. Predigt vom 15. Mai 1831

„Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, hatte Einsicht wie ein Kind, dachte wie ein Kind; als ich aber Mann ward, legte ich ab, was kindisch war“ (1 Kor 13,11)

Als unser Herr im Begriff war, die Welt zu verlassen und zu Seinem Vater zurückzukehren, nannte Er Seine Jünger Waisen: sozusagen Kinder, deren Erzieher Er gewesen war, die noch unfähig waren, sich zu leiten, und ihren Beschützer bald verlieren sollten; aber Er sagte, „Ich will euch nicht als Waisen ohne Trost zurücklassen, Ich werde zu euch kommen“ (Jo 14,18). Damit wollte Er sagen, Er werde

Die Schrift, eine Geschichte menschlichen Leidens

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25. Predigt vom 17. Juli 1831

„In Jerusalem liegt am Schaftor ein Teich, welcher auf hebräisch Bethesda heißt und fünf Hallen hat. In diesem lag eine große Menge Schwacher, Blinder, Lahmer und Ausgezehrter und wartete auf die Bewegung des Wassers“ (Joh 5,2.3).

Welches Bild des Elendes muß dieser Teich Bethesda geboten haben! Ein Bild der Schmerzen und Leiden, die bis zum Tode triumphierten! Es waren „Blinde, Lahme, Ausgezehrte und Schwache“ da, von der Hoffnung auf Heilung getrieben, ihre Leiden bei hellem Tageslicht in einer einzigen großen Gesellschaft enthüllend.