Papst Benedikt XVI. nennt John Henry Newman
….eine Gestalt von hohem intellektuellen Profil und leuchtender Spiritualität.
Predigt beim …
….eine Gestalt von hohem intellektuellen Profil und leuchtender Spiritualität.
Predigt beim …
Von Leo Kardinal Scheffczyk
Die folgenden Überlegungen zur Motivation der Konversion J. H. Newmans dienen nicht einem dogmatisch-systematischen Anliegen, etwa der Darstellung der theologischen Lehre Newmans über die Kirche. Diese seine Lehre über die Kirche ist in vielfacher Weise erörtert und behandelt worden[1]. Das Ziel des folgenden Referates ist ein mehr geistliches und spirituelles. Es will nicht objektiv das Kirchenverständnis Newmans ausarbeiten, sondern es will den tiefen subjektiven Impuls im Leben Newmans ausfindig machen, der seinen Lebensweg bestimmte und ihn zum katholischen Glauben führte.
Seligsprechung Newmans rückt näher.
Die vatikanische Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen hat am 3. Juli bestätigt, dass die Heilung eines Diakons aus Boston auf Fürsprache von Kardinal Newman erfolgt ist. Ein bestätigtes Wunder ist eine der Bedingungen für eine Seligsprechung. Ein Termin wurde allerdings noch nicht genannt.
Am 15. Mai 1879, also vor genau 130 Jahren, wurde John Henry Newman in den Rang eines Kardinals erhoben. Wir veröffentlichen deshalb die berühmte „Biglietto-Rede“, die er bereits am 12. Mai 1879 gehalten hat. Wenn es Neuigkeiten über seinen Seligsprechungsprozess gibt, werden wir Sie durch Hinweise auf unserer Homepage und im nächsten Rundbrief darüber informieren.
Beim Konsistorium am 12. Mai 1879 ernannte Papst Leo XIII. John Henry Newman zum Kardinal. Am selben Tag wurde Newman von einem Monsignore nach damaligem Brauch das “Biglietto” mit der Ernennungsbulle überbracht. Bei diesem Anlass hielt der neu ernannte Kardinal eine Ansprache, in der er sein Lebensprogramm kurz umreißt. Diese Biglietto Speech hat nach wie vor eine geradezu erschütternde Aktualität.
Vi ringrazio, Monsignore, per la partecipazione che m’avete fatto, dell’alto onore che il Santo Padre si è degnato di conferire sulla mia umile persona. (Ich danke Ihnen, Monsignore, für die mir überbrachte Mitteilung der
Thomas sprach zu ihm: „Mein Herr und mein Gott“
1. Ich bete Dich mit Thomas an, o mein Gott; und wenn ich gleich ihm durch Unglauben gesündigt habe, so bete ich Dich um so mehr an. Ich bete Dich an. weil Du allein aller Anbetung würdig bist, und preise Dich, denn Du bist glorreicher in Deiner Demütigung, wenn die Menschen Dich schmähen und verachten, als wenn die Engel Dir huldigen. Deus meus et omnia – „Mein Gott und mein alles“, Dich zu eigen haben heißt alles besitzen, was ich haben kann. …
P. Dr. Hermann Geißler FSO
„Zehntausend Schwierigkeiten machen keinen Zweifel“: Dieses Wort hat John Henry Newman nicht nur geschrieben, er hat es auch gelebt. Auf seinem Glaubensweg war er mit unzähligen Schwierigkeiten und Prüfungen konfrontiert. Er konnte sie bestehen, weil Gott in seinem Herzen ein Licht entzündet hatte. Dieses „milde Licht“ führte ihn voran und leuchtete ihm auch in dunklen Zeiten.
1. Nachdem der Herr alle seine Reden [Matth. 26, 1] vollendet und zum Abschluß gebracht hatte, sprach er: »Der Menschensohn wird zur Kreuzigung überliefert werden.« Wie ein Heer sich in Schlachtordnung aufstellt, wie die Seeleute vor einem Angriff das Deck räumen, wie Sterbende ihr Testament machen und dann zu Gott zurückkehren, so faßt unser Herr und Heiland, der nie aufhören konnte, Worte der Liebe und Güte zu sprechen, noch einmal alles zusammen und vollendet seine Lehre, um dann sein Leiden zu beginnen. Er hob das Verbot, das den bösen Geist von ihm fernhielt, freiwillig auf, öffnete das Tor und ließ den Erregungen seines menschlichen Herzens freien Lauf, wie ein zum Tode verurteilter Soldat selbst das Tuch fallen läßt. Sogleich kam der Satan und bemächtigte sich seiner während der kurzen Stunde, die ihm gegeben war.
(Palmsonntag) 9. April 1841
Geht in die politische Welt: seht die Eifersucht von Nation zu Nation, die Konkurrenz im Handel, Armeen und Flotten, wie sie sich gegenseitig messen. Blickt hin auf die verschiedenen Gesellschaftsklassen, die Parteien und ihre Streitfragen, das Ringen der Ehrgeizigen, die Intrigen der Schlauen. Was ist das Ende des ganzen Tumults? Das Grab. Was ist das Maß? Das Kreuz. Wendet euch sodann zur Welt des Geistes und der Wissenschaft: betrachtet die wundervollen Erfindungen des Menschengeistes, die Mannigfaltigkeit des Gewerbes, dem seine Erfindungen Aufschwung geben, die an Wunder grenzenden Werke, in denen er seine Macht erweist; dazu beachtet, was die Folge davon ist, den Hochmut und das Selbstvertrauen des Verstandes und die völlige Inanspruchnahme des Denkens durch vergängliche Dinge. Möchtet ihr euch ein richtiges Urteil über all das bilden? Schaut auf das Kreuz Christi.
Von P. Peter Willi FSO
Kardinal John Henry Newman (1801-1890) zählte zu den berühmtesten Konvertiten der katholischen Kirche. In einem Nachruf schrieb H. J. Coleridge S.J.:
„Der Prozess einer wahren Konversion vollzieht sich selten ohne den Schatten des Kreuzes, im Fall des Kardinals waren es jedoch wahrhaft Geburtswehen. Aber gerade sie waren es, die ihn im wahrsten Sinn zum Vater vieler Seelen machten. Er war durch alle Schwierigkeiten vor ihnen hindurchgegangen.“[1]