Göttliche Ratschlüsse

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11. Predigt, 24. Februar 1832 (Fest des heiligen Apostels Matthias)

„Halte fest, was du hast, damit dir niemand deine Krone raube“ (Off 3,11).

Heute ist der einzige Heiligenfesttag, der mit den Gefühlen der Freude und Trauer zugleich gefeiert werden sollte. Er erinnert sowohl an den Fall wie an die Erwählung eines Apostels. Der heilige Matthias wurde an Stelle des Verräters Judas erwählt. In der Geschichte des letzteren ist uns gar in einem Beispiel die Warnung festgehalten, die unser Herr

Pauli Bekehrung in ihrer Beziehung zu seinem Amt

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9. Predigt (25. Januar 1831)

„Ich bin der geringste unter den Aposteln, nicht wert, Apostel zu heißen, weil ich die Kirche Gottes verfolgt habe. Aber durch die Gnade Gottes bin ich, was ich bin, und Seine Gnade ist in mir nicht unwirksam gewesen; denn ich habe weitaus mehr gearbeitet als alle anderen, das heißt nicht ich, sondern die Gnade Gottes in mir“ (1 Kor 15, 9. 10).

Am heutigen Tag gedenken wir nicht der ganzen Lebensgeschichte des heiligen Paulus noch seines Martyriums, sondern seiner wunderbaren Bekehrung.

Die Herrlichkeit der Christlichen Kirche

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8. Predigt, Ende Januar 1834 (Fest der Erscheinung)

„Auf, werde Licht! Denn dein Licht ist gekommen. Die Herrlichkeit des Hern erstrahlt über dir“ (Is 60, 1).

Unser Heiland sprach zu der Samariterin: „Die Stunde kommt, da ihr weder dort auf dem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet“ (Joh 4, 21). Anläßlich des heutigen Festtages kann ich euch mit Seinen Worten, die Er bei einer anderen Gelegenheit sprach, sagen: „Heute ist dieses Schriftwort vor euch in Erfüllung gegangen“ (Lk 4, 21). Die Feier dieses Tages erinnert uns daran, daß den Heiden das Tor zum Glauben aufgetan wurde und die Kirche Gottes sich über alle Länder ausbreitete, während sie vor der Ankunft Christi auf

Die Auferstehung des Leibes

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21. Predigt, 22. April 1832

„Daß aber die Toten auferstehen, hat auch Moses angedeutet in der Erzählung vom Dornbusch, da er den Herrn, den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs nannte. Er ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen; denn alle leben Ihm“ (Lk 20,37.38).

Diese Worte unseres Heilandes zeigen uns, daß in der Schrift viel mehr enthalten ist, als es auf den ersten Blick scheint. Gott redete zu Moses in dem brennenden Dornbusch und nannte Sich Selbst „den Gott Abrahams“; und Christus sagt uns, in diesem schlichten Ausspruch sei die Ver­heißung enthalten, daß Abraham von den Toten auferstehen sollte.

Das Verborgene und Plötzliche göttlicher Heimsuchungen

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10. Predigt (Fest Mariä Reinigung)

„Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerem Gepränge“ (Lk 17, 20).

Wir feiern heute die Darstellung Christi im Tempel, wie das mosaische Gesetz sie vorschreibt und wie sie im dreizehnten Kapitel des Buches Exodus und im zwölften des Buches Leviticus beschrieben ist. Beim Auszug der Israeliten aus Ägypten wurden die Erstgeborenen der Ägypter (wie wir alle wissen) vom Tod heimgesucht, „vom Erstgeborenen des Pharao, der auf seinem Throne saß, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen, der im Kerker war; und die ganze

Die Zeremonien der Kirche

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7. Predigt (Fest der Beschneidung unseres Herrn)

„Laß es nur zu; denn so ziemt es sich, daß wir jegliche Gerechtigkeit erfüllen“ (Mt 3, 15).

Als unser Herr zu Johannes kam, um sich taufen zu lassen, gab Er als Grund an: „So ziemt es sich, daß wir jegliche Gerechtigkeit erfüllen“; das will wohl sagen – „Es ziemt sich für Mich, den er­warteten Christus, Mich in jeder Hinsicht in alle Riten und Zeremonien des Judentums, in alles, was bisher für heilig und verbindlich gehalten wurde, einzufügen.“ So kam Er zur Taufe, um dadurch zu zeigen, daß es nicht Seine Absicht war, irgendwie die überkommene Religion zu mißachten, sondern Er

Geist der Kleinen

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6. Predigt (Fest der Unschuldigen Kinder)

„Wenn ihr euch nicht bekehret und nicht werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen“ (Mt 18, 3).

Je länger wir auf der Welt leben und je weiter die Gefühle und Erinnerungen unserer Kindheit zurückliegen (und besonders, wenn wir des Anblicks der Kinder entbehren), um so mehr haben wir Grund, über das eindrucksvolle Tun unseres Herrn und über Seine Worte nachzudenken, als Er ein kleines Kind zu Sich rief, es mitten unter Seine Jünger stellte und sagte: „Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr euch nicht bekehret und nicht werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen.

Dankbarkeit für frühere Erbarmungen

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(22. September 1838)

„Ich bin nicht wert der geringsten all der Erbarmungen und all der Treue, die Du Deinem Knecht erwiesen hast“ (Gn 32,10).

Der Geist demütiger Dankbarkeit für frühere Er­barmungen, den diese Worte enthalten, ist eine Tugend, zu der besonders das Evangelium aufruft. Jakob, der diese Worte sprach, wußte nichts von jenen großen und wunderbaren Liebestaten, mit denen seither Gott das Menschengeschlecht heim­gesucht hat. Obgleich er aber die Tiefen der gött­lichen Ratschlüsse nicht zu erkennen vermochte, kannte er sich selbst so weit, daß er sich überhaupt jegliches Guten für unwert erachtete. Auch wußte er, daß Gott ihm großes Erbarmen und große Treue erwiesen hatte: Erbarmen, darum daß Er für ihn Gutes getan hatte, während er Böses verdient hätte; und Treue, darum daß Er

Gleichmut

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22. Dezember 1839

„Freuet euch allezeit im Herrn, und wiederum sage ich, freuet euch“ (Phil 4,4).

An anderen Stellen der Schrift wird die Er­wartung der Wiederkunft Christi als ein Grund zu ernster Furcht und Scheu und als ein Aufruf zum Wachen und Beten bezeichnet, in den mit dem Vorspruch verknüpften Versen hingegen wird uns eine andere Seite der christlichen Haltung vor Augen gestellt und werden uns andere Pflichten auferlegt. „Der Herr ist nahe“, und was nun? – Nun, wenn dem so ist, dann müssen wir „uns freuen im Herrn“; müssen uns auszeichnen durch „Mäßigung“; dann dürfen wir nicht „ängstlich be­sorgt sein“; müssen von Gottes Güte und nicht von Menschen erbitten, was immer wir brauchen; müssen überfließen in „Danksagung“; und müssen pflegen oder vielmehr erbitten und werden er­langen von oben „den Frieden Gottes, der jeden Begriff übersteigt“,