Die Religion des Tages

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24. Predigt, 26. August 1832

„Laßt uns dankbar sein, dadurch können wir Gott wohlgefällig mit Ehrfurcht und frommer Scheu dienen. Denn unser Gott ist ein verzeh­rendes Feuer“ (Hebr 12,28.29).

In jedem Zeitalter des Christentums, seitdem es zum erstenmal gepredigt worden ist, hat es etwas gegeben, was man eine Religion der Welt nennen kann. Sie ahmt die eine wahre Religion so sehr nach, daß sie den Unbeständigen und

Christliche Ehrfurcht

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23. Predigt, 8. Mai 1831

„Dienet dem Herrn in Furcht und frohlocket Ihm mit Zittern!“ (Ps 2,11).

Warum zeigte sich Christus so wenigen Zeu­gen, nachdem Er von den Toten auferstanden war? Weil Er ein König war, ein König, gesetzt über Gottes „heiligen Berg Sion“, nach den Wor­ten des Psalmes, der den Vorspruch enthält. Könige suchen nicht der Menge zu gefallen, noch zeigen sie sich wie ein Schauspiel nach dem Belieben anderer. Sie sind die Herrscher ihres Volkes, ha­ben als solche ihre Würde in sich und werden ehrerbietig von ihren großen Männern bedient; und wenn sie sich zeigen, tun sie es aus Herab­lassung.

Formeln des Privatgebetes

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20. Predigt, 20. Dezember 1829

„Herr, lehre uns beten wie auch Johannes seine Jünger gelehrt hat“ (Lk 11,1)

Diese Worte drücken die natürlichen Gefühle des erwachten Geistes aus, der sein großes Bedürfnis nach Gottes Hilfe wahrnimmt, jedoch nicht richtig versteht, was seine einzelnen Bedürfnisse sind, oder wie sie behoben werden sollen. Die Jünger Johannes des Täufers und die Jünger Christi erwarteten beide die Belehrung ihres Meisters: wie man beten soll. Vergeblich war es,

Christus, ein belebender Geist

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Predigt am Fest der Auferstehung unseres Herrn, 3. April 1831

„Warum suchet ihr den Lebendigen unter den To­ten? Er ist nicht hier, sondern auferstanden“ (Lk 24, 5. 6).

Das ist die triumphierende Frage, mit der die heiligen Engel die Betrübnis der Frauen am Mor­gen der Auferstehung Christi verscheuchen. „O ihr Kleingläubigen“, die ihr weniger glaubt als liebt, mehr pflichtgetreu als verständig seid, warum kommt ihr, Seinen Leib am dritten Tag zu salben? Warum suchet ihr den lebendigen Heiland im Grab?

Zeiten für das Privatgebet

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19. Predigt: 20. Dezember 1829

„Du aber, wenn du betest, gehe in deine Kammer, und wenn du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird es dir offen vergelten“ (Mt 6,6).

Unser Heiland gewährte an dieser Stelle dem Privatgebet Seine Gutheißung und Seinen Segen in einfachen, klaren und überaus huldvollen Wor­ten. Die Pharisäer hatten die Gewohnheit, wenn sie still für sich beteten, in der Öffentlichkeit an den Straßenecken zu beten;

Gerechtigkeit nicht aus uns, sondern in uns

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Der heilige Paulus ist bestrebt, in dem Kapi­tel, dem diese Worte entstammen, den Eigen­dünkel der Korinther zu demütigen. Sie hatten Gaben empfangen; sie vergaßen nicht, daß sie diese besaßen; sie gebrauchten, sie mißbrauchten sie; sie vergaßen, nicht daß sie diese besaßen, wohl aber, daß sie ihnen geschenkt worden waren. Sie glaubten

Die Erniedrigung des Ewigen Sohnes

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„Dieser hat in den Tagen Seines Fleisches Gebet und Flehen unter lautem Rufen und unter Tränen Dem dargebracht, der Ihn vom Tode retten konnte, und ist erhört worden wegen Seiner Ehr­furcht; obwohl Er Sohn war, lernte Er Gehorsam aus dem, was Er erlitten“ (Hebr. 5, 7. 8).

Das Hauptgeheimnis unseres heiligen Glaubens ist die Erniedrigung des Sohnes Gottes zu Versuchung und Leiden, wie sie in dieser Schriftstelle geschildert wird. In Wahrheit, es ist sogar ein über­wältigenderes Geheimnis als jenes, das die Lehre der Dreifaltigkeit in sich schließt. Ich sage über­wältigender, nicht größer

Die der Jungfrau gebührende Verehrung

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„Von nun an werden mich selig preisen alle Geschlechter“ (Lk 1, 48).

Heue feiern wir Maria Verkündigung, da der Engel Gabriel gesandt wurde, ihr zu verkünden, daß sie Mutter unseres Herrn sein sollte, und der Heilige Geist über sie kam und sie mit der Kraft des Allerhöchsten überschattete. In diesem großen Geschehnis wurde ihre Vorahnung erfüllt, wie sie im Vorspruch ausgedrückt wird. Alle Geschlechter haben sie selig gepriesen. Der Engel begann mit dem Gruß; er sprach: „Gegrüßt seist du, voll der Gnade; der Herr ist mit dir; du bist gebenedeit unter den Frauen“ (Lk 1, 28). Weiter sprach er: „Fürchte

Gehorsam als Heilmittel gegen religiöse Verwirrung

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18. Predigt, 14. November 1830

„Harre des Herrn und bewahre Seinen Weg, so wird Er dich erhöhen, auf daß du das Land erbest“ (Ps 36, 34).

Der Psalm, aus dem ich den Vorspruch gewählt habe, ist mit der Absicht geschrieben, gute Men­schen, die in Verwirrung sind, zu ermutigen, – besonders in Verwirrung ob der Pläne Gottes, Seiner Vorsehung und Seines Willens. „Sei nicht bekümmert“; das ist die Lehre, die er vom An­fang bis zum Ende und einschärft. Diese Welt ist in einem verworrenen Zustand. Unwürdigen geht es gut, und man sieht sie als die Größten ihrer Zeit an. Wahrheit und Güte werden in den Schat­ten gestellt; aber warte geduldig, – beruhige dich, sei still;

Heiligkeit als Norm christlicher Lebensart

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Ihr wisst sehr wohl, meine Brüder, und es gibt überhaupt wenig Menschen, die es leugnen, daß in der Brust eines jeden ein Gefühl oder ein Empfin­dungsvermögen wohnt, das ihm den Unterschied zwischen Recht und Unrecht anzeigt, und das die Norm ist für unsere Gedanken und Handlungen. Man nennt es Gewissen; und auch wenn es nicht jederzeit wirksam genug ist, uns zu lenken, so ist es doch bestimmt und entschieden genug, in den verschiedenen Dingen, die uns begegnen, unsere Ansichten zu