Seliger Tag der Auferstehung, der von alters her die Königin der Feste genannt wurde, und unter den Christen einen besorgten, ja eifersüchtigen Wetteifer erregt hat, ihn gebührend zu feiern! Seliger Tag, einmal nur in Sorge verbracht, als der Herr wirk1ich auferstand, und die Jünger es nicht glaubten; aber immer seitdem ein Tag der Freude für den Glauben und die Liebe der Kirche! In alten Zeiten fingen ihn die Christen all über die Welt mit einem Morgengruß an. Jeder sagte zu seinem Nachbarn: „Christ ist erstanden“, und sein Nachbar antwortete ihm: „Christ ist wahrhaft erstanden und dem Simon erschienen.“
… Selbst dem Simon, dem feigen Jünger, der Ihn dreimal verleugnete, ist Christ erstanden; selbst uns, die vor langer Zeit gelobten, Ihm zu gehorchen, und Ihn so oft vor den Menschen verleugnet haben, so oft an der Sünde teilhatten und der Welt gefolgt sind, wenn Christus uns auf einen andern Weg rief. „Christus ist wahrhaft erstanden und ist dem Simon erschienen“; dem Simon Petrus, dem bevorzugten Apostel, auf den die Kirche gebaut ist, ist Christus erschienen. Er ist erschienen zuerst vor allem Seiner Heiligen Kirche, und in der Kirche verteilt Er Seinen Segen, von dem die Welt nichts weiß. Selig sind sie, wenn sie ihre Seligkeit wüßten, denen wie uns gestattet ist, Woche für Woche und Fest für Fest, in dieser Heiligen Kirche zu suchen und zu finden den Heiland ihrer Seele!
Extract from CHRIST, A QUICKENING SPIRIT
(John Henry Newman, Parochial and Plain Sermons, Vol II pp. 147f)