Am 8. Dezember 2020, Hochfest der Unbefleckten Empfängnis, konnten wir das neue Zuhause des Internationalen Zentrums der Newman-Freunde in Rom segnen.
Weil die Schwestern unserer geistlichen Familie „Das Werk“ am Ende des Jahres 2020 den Dienst im Generalat der Missionare Afrikas beenden, war es notwendig geworden, eine neue Bleibe für das Newman-Zentrum zu suchen, das sich seit seiner Gründung im Jahr 1975 in der „Piccola Casa“, neben dem Generalat der Weißen Väter, in der Via Aurelia befand.
Die Vorsehung hat es ermöglicht, dass wir vor einigen Monaten neben unserem „Collegium Paulinum“ in der Via di Val Cannuta eine Wohnung erwerben konnten, die nun – nach einigen Restaurierungsarbeiten – das Newman-Zentrum beherbergt. In den letzten Wochen haben wir mit der tatkräftigen Hilfe einiger Freunde die gesamte Bibliothek in diesen neuen Sitz des Zentrums gebracht.
Die Segensfeier war von einer Atmosphäre tiefer Freude und Dankbarkeit geprägt. Der Herr hat es gefügt, dass unsere Mutter Julia in den 1960er Jahren im heiligen John Henry Newman einen geistlichen Bruder entdeckte, und die Geschichte des Newman-Zentrums ist durch klare Zeichen der Vorsehung gekennzeichnet. Das Leben mit der Vorsehung verbindet Mutter Julia, die stets in Gott den Leiter und Plan des „Werkes“ sah, mit Newman, der sich zeitlebens vom milden Licht des Herrn führen ließ, auch in dunklen und dramatischen Perioden des Lebens. Er wusste: „Alle Akte der Vorsehung sind Akte der Liebe“ (Gebete und Betrachtungen, Die Vorsehung Gottes, 2).
Solange wir hier auf Erden pilgern, müssen wir uns die Bereitschaft zu Umkehr, Änderung und Erneuerung bewahren. Darüber schrieb der heilige John Henry Newman einen berühmt gewordenen Satz: “Hienieden heißt leben sich wandeln, und vollkommen sein heißt sich oft gewandelt haben“ (Über die Entwicklung der Glaubenslehre, Die Entwicklung von Ideen, I.7). Leben heißt sich wandeln, kann auch bedeuten den Sitz zu ändern – wie unser römisches Newman-Zentrum.
P. Hermann Geißler FSO